Reiseblog Chiloé Island – Wind, Wellen & Holzkathedralen – 21.03.-22.03.20218
Am Morgen verlassen wir das Festland in Richtung Süden – unser nächstes Ziel: Chiloé Island, eine Insel, die für ihre einzigartige Kultur, wilde Natur und legendären Holzkirchen bekannt ist. Die Wetterprognose verheißt nichts Gutes – Regen für die gesamte Region. Trotzdem hoffen wir auf ein paar trockene Stunden.
Gegen 11:30 Uhr erreichen wir den Fähranleger bei Pargua, südlich von Puerto Montt. Alles läuft unkompliziert – wir reihen uns ein, fahren mit dem Auto direkt auf eine der vielen Autofähren und genießen die etwa 30-minütige Überfahrt. Der Himmel ist noch gnädig, und so haben wir eine herrliche Sicht auf die Vulkane in der Ferne. Neben uns begleiten Seelöwen das Schiff, scheinbar unbeeindruckt vom aufkommenden Wind.
Wir erreichen Chacao, das Tor zur Insel. Von hier sind es rund 100 Kilometer bis nach Castro, der Hauptstadt von Chiloé – ein ruhiger, landschaftlich schöner Weg durch grüne Hügel, kleine Orte und das typische Inselleben.
Unsere Unterkunft liegt etwas außerhalb – eine Cabaña am Río Bravo, ruhig gelegen, mitten im Grünen. Perfekt, um zur Ruhe zu kommen. Doch zuerst wollen wir noch etwas sehen – also machen wir uns auf den Weg Richtung Parque Nacional Chiloé, etwa 50 Kilometer westlich, bei Cucao.
Der Regen hat inzwischen eingesetzt – nicht nur ein bisschen Niesel, sondern richtiger Südchilenischer Dauerregen. Wir zögern kurz… und fahren trotzdem. Und werden belohnt.
Der Pazifik empfängt uns wild und stürmisch, die See peitscht gegen die Küste, der Wind pfeift durch Dünen und Wälder. Pferdeherden traben durch den Nebel, Sand weht über den Strand, Wellen schlagen bis an die Steilküste. Eine Szenerie wie aus einem anderen Jahrhundert – rau, ungeschliffen und absolut faszinierend.
Dazwischen immer wieder einsame Holzhäuser, Bushaltestellen im Nirgendwo – und dann wieder bunte Dörfer mit kleinen Restaurants, in denen man trotz des Wetters herzlich empfangen wird. Frischer Fisch, dampfender Eintopf – ein Ort zum Durchatmen.
Und dann natürlich: die typischen Holzkirchen von Chiloé – über die Insel verstreut, bunt gestrichen, mit spitzen Türmen und viel Geschichte. Einige von ihnen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe – und wenn man sie plötzlich am Straßenrand auftauchen sieht, wirkt es, als würde man in einem alten Film unterwegs sein.
Chiloé kann bei diesem Wetter etwas melancholisch wirken, fast ein wenig abweisend – aber gerade das macht den Reiz aus. Diese Insel zeigt sich nicht auf den ersten Blick. Doch wer sich Zeit nimmt, wird mit echten Eindrücken belohnt.
Unsere letzte Nacht auf Chiloé verbringen wir wieder in unserer Cabaña – das Rauschen des Flusses vor der Tür, ein heißer Tee in der Hand, und draußen der Regen, der sanft auf das Dach trommelt. Eine perfekte Kulisse zum Innehalten.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Rückweg nach Puerto Montt. Unser Flug nach Patagonien wartet – ein neues Kapitel beginnt.
Chiloé Island ist kein Ort für Schönwetter-Tourismus. Es ist ein Ort für Entdecker, für Reisende mit Zeit und offenem Blick. Die Mischung aus wilder Natur, rauem Wetter, tief verwurzelter Kultur und stillen Momenten macht diese Insel zu einem besonderen Ort im Süden Chiles.
Unser Fazit zur Mietwagenrundreise durch Chile
Tipps, Erfahrungen & Empfehlungen aus 3.000 Kilometern Roadtrip
Nach mehreren intensiven Wochen on the road durch Zentralchile, den Sur Chico und bis hinunter nach Chiloé ziehen wir ein klares Fazit: Chile ist ein großartiges Reiseland – besonders mit dem Mietwagen!
Hier kommen unsere gesammelten Erfahrungen und Tipps auf einen Blick:
Beste Reisezeit:
Wir waren in der Nebensaison (Ende Februar bis Mitte März) unterwegs – und können diese Zeit absolut empfehlen! Die Unterkünfte sind günstiger, es ist deutlich weniger los, und das Wetter spielt meist noch gut mit. Vor allem: Vorausbuchungen waren kaum nötig – wir haben oft spontan die schönsten Cabañas gefunden.
Unterkunft:
Unsere Empfehlung: Cabañas!
Die kleinen Holzhäuschen sind in ganz Chile verbreitet, meist komplett ausgestattet mit Küche, Bad, Grillplatz und oft sogar einem Holzofen. Perfekt für Paare, Familien oder kleine Gruppen – oft ausgelegt für 4–6 Personen.
Preislich: Zwischen 40–70 Euro pro Nacht, und das bei sehr guter Ausstattung.
Mietwagen & Straßen:
Ohne Umwege: Ein 4×4 ist unserer Meinung nach ein Muss.
Viele der beeindruckendsten Orte – vor allem in den Nationalparks – wären mit einem normalen Auto nicht erreichbar gewesen.
💡 Tipp: Die Autobahnen sind in gutem Zustand, die Mautkosten moderat (Barzahlung!), und man spart viel Zeit auf langen Strecken.
Verpflegung & Preise:
Chile ist kein Low-Budget-Reiseland – zumindest nicht im Supermarkt oder Restaurant.
Die Preise liegen oft auf deutschem Niveau.
Unser Spartipp: Selbst kochen! Die Supermärkte sind gut ausgestattet, das kulinarische Angebot frisch und vielfältig – besonders, wenn man unterwegs gerne grillt.
Benzin ist dagegen relativ günstig, was sich bei 3.000 km Fahrt deutlich bemerkbar gemacht hat.
Nationalparks & Naturerlebnis:
Die Nationalparks sind wirklich toll organisiert. Eintrittspreise sind fair und der Zustand der Wege und Infrastrukturen überraschend gut.
Wir sind alle Wanderungen ohne Guide gegangen – alles gut ausgeschildert, auch für Einsteiger geeignet. Wichtig: Offroad-Wandern ist nicht überall möglich – viele Wege führen über Privatgrundstücke oder eingezäunte Weideflächen.
Internet & Navigation:
Wer sich aufs Land wagt, sollte nicht überall mit WLAN rechnen.
Unser Tipp: Chilenische SIM-Karte – kostet ca. 8 Euro für 1 GB Daten, und man kommt damit super durch (z.B. mit Google Maps oder Übersetzer-App).
Packliste:
Chile ist ein Land der Temperaturkontraste. Zwischen Santiago und Puerto Montt hatten wir bis zu 20 Grad Unterschied – von Sonne bis Schnee war alles dabei.
Unbedingt mit in den Koffer:
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Feste Schuhe & Regenkleidung
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Badekleidung & Sonnencreme
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Warme Sachen (Mütze, Jacke, Zwiebelprinzip)
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Leichte Kleidung für warme Tage
Geld & Sicherheit:
Kreditkarte? Funktioniert (fast) überall.
Nur die Maut muss meist bar bezahlt werden – also gleich am Flughafen Geld abheben, bevor’s auf die Autobahn geht.
Sicherheit? Wir haben uns durchgehend wohlgefühlt.
Wie überall gilt: Wertsachen nicht offen im Auto liegen lassen, besonders in Städten. Je ländlicher, desto entspannter – unsere Erfahrungen waren durchweg positiv.
Unser Fazit:
Chile bietet eine unglaubliche Vielfalt – von Gletschern über Vulkane bis zur Pazifikküste. Natur, Freiheit und echtes Abenteuer – besonders mit dem Mietwagen. Für uns war es eine Reise voller Höhepunkte, großer Momente und echter Entdeckungen. Klare Empfehlung für alle, die Chile flexibel und intensiv erleben wollen!
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